Walddoktor – Misteln in Nadelbäumen

Die Mistel

Die Gemeine Mistel (Viscum album) ist ein Halbparasit, denn sie betreibt Photosynthese, entzieht aber zugleich ihren Wirtspflanzen Wasser und Nährstoffe. Die kugelförmigen Büsche, die bis 1,5 m groß und bis zu 70 Jahre alt werden können, sind besonders im Winter auffällig. In Mitteleuropa gibt es verschiedene Unterarten, je nachdem, welche Bäume besiedelt werden. Am häufigsten ist die Laubholzmistel, die über 10 verschiedene Baumarten befällt, aber auch Sträucher. Die Buche wird nie, Eichen nur sehr selten besiedelt. Tannenmisteln finden sich nur in Weisstannen, Kiefernmisteln in Waldkiefer, Schwarzkiefer, Bergkiefer, und selten an Fichten.

Darum geht es:

Die Verbreitung von Kiefern- und Tannenmisteln nimmt konstant zu. Der Klimawandel fördert ihr Wachstum, da Misteln wärmeliebend sind und somit auch in höhere Lagen vordringen können. Das ist besonders für Tannen ein Problem. Ist ein Waldstück stark befallen, ist eine Ausbreitung schwer zu kontrollieren. Prävention durch die Förderung mistelharter Arten wie Buche und Eiche sowie ein engmaschiges Monitoring sind wichtig, und als praktische Maßnahmen sollten stark befallene Bäume gefällt werden, um die Ausbreitung einzudämmen.