Die Forsythie blüht aber zeitig dieses Jahr!

Es ist richtig, dass sich der Blühzeitpunkt der Forsythie seit den 1950-er Jahren deutlich verfrüht hat, von ehemals April in den März hinein, mitunter sogar schon in den Februar. Wenn jedoch bereits im Dezember und Januar gelb blühende Sträucher in Städten und Gärten beobachtet werden, dann handelt es sich bei diesen oft nicht um die Forsythie (Forsythia × intermedia), sondern um den Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum). Dieser Artikel soll helfen, diese Verwechslung zukünftig zu vermeiden:

Winter-Jasmin

Das Ölbaumbewächs stammt aus China und wurde als Zierpflanze nach Europa gebracht. In Frankreich gilt er bereits als beständig verwildert. Berühren seine hängenden Zweige den Boden, wurzeln sie an – was zu einem wirren, dichten Wuchs des Strauches führt. Winter-Jasmin kann in Deutschland schon ab Ende Dezember blühen und frostige Tage machen der Pflanze wenig aus – sie treibt an ihren grünen, nackten Trieben beständig neue Blüten nach. Daher auch der Artname: nudiflorum bedeutet so viel wie „nacktblütig“. Ein genauer Blick auf die Blüte zeigt, dass bei ihr fünf bis sechs gelbe Kronblätter zu einer tellerförmigen Blütenkrone zusammengewachsen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Jasminen duften seine Blüten nicht.

Forsythie

Gern gepflanzt, blütenreich (aber im Januar noch kahl, wie im Bild ersichtlich) sind Hybriden von Forsythien. Sie bilden aufrechte Sträucher von bis zu 3 m Höhe. Noch in den 1950-er Jahren blühten Forsythien ab April, aber der Blühbeginn verlagert sich durch den Klimawandel immer weiter in den März hinein, vereinzelt schon in den Februar. Ihre Blüten wachsen kelchförmig, mit vier zipfelförmigen, kurz verwachsenen Kronblättern an nackten, braunen Trieben. Neben den aus China, Korea und Japan stammenden, stark züchterisch veränderten Zierpflanzen (Hybriden) gibt es mehrere natürliche Arten, unter anderem eine, die in Europa auf der Balkanhalbinsel beheimatet ist. Sie blüht im April und wird nur selten als Zierpflanze außerhalb von botanischen Sammlungen kultiviert.

Zusammenfassung

Winter-Jasmin blüht ab Weihnachten bis etwa März, dann beginnen auch Forsythien zu blühen. Winter-Jasmin bildet wirre, herabhängende Sträucher, Forsythien wachsen aufrecht. Die Triebe des Winter-Jasmins sind grün, die der Forsythie braun. Die 5-6 Kronblätter des Winter-Jasmins sind rundlich und tellerförmig zusammengewachsen, Forsythien haben 4 kelchförmig zusammengewachsene Kronblätter.

Dieser Artikel wurde im Winter 2023/24 in der Flora-Incognita-App als Story angezeigt. In der App findest Du jederzeit spannende Informationen zu Pflanzen, Ökologie, Artenkenntnis, sowie Tipps und Tricks zum Pflanzenbestimmen. Schau‘ doch mal rein!