Kennst Du diesen Klee?

Genau hingeschaut!
Im Sommer findest du ihn in auf Wiesen, am Wegrand oder Acker, in rot, gelb oder weiß – den „Klee“. Aber: War es das schon? Ist die Vielfalt der Klee-Arten nicht viel größer? Ja! In dieser Story möchten wir Dir sechs verschiedene Vertreter der Pflanzengattung Trifolium vorstellen, die in weiten Teilen Europas verbreitet sind und Dich neugierig machen, auf Deinem nächsten Spaziergang genauer hinzusehen, wenn Du einem „Klee“ begegnest. Diese Story ist das Ergebnis eines Schulpraktikums, und wir möchten uns bei Maike recht herzlich für ihre Recherche und Schreibarbeit bedanken.

Roter Wiesenklee (Trifolium pratense)
Den Roten Wiesenklee oder Rotklee Trifolium pratense sieht man überall: in Gärten, Wiesen, Wäldern sowie an Weges- und Feldrändern. Durch seine ansprechenden roten bis lilafarbenen Blüten, die voll von Nektar sind, wird er von vielen Schmetterlingen wie dem Distelfalter als Nahrungsquelle, aber auch als Raupenpflanze aufgesucht. In der Blütezeit von April bis Oktober bildet er einen vielblütigen kugelförmigen Blütenstand aus, der meist von den obersten Stängelblättern umhüllt ist. Diese Kleeart enthält sehr viel Eiweiß, weshalb sie eine beliebte Futterpflanze ist. Aber auch für Menschen ist der Rote Wiesenklee essbar, und hat sich auch als Heilpflanze einen Namen gemacht. Seit dem 11. Jahrhundert wird er innerlich und äußerlich bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt.

Weißklee (Trifolium repens)
Der Weißklee Trifolium repens gehört, wie alle anderen hier vorgestellten Arten auch, zur Familie der Hülsenfrüchtler und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Seine Blüten und Blätter sind ähnlich denen des Rotklees, nur haben die Blüten eine (namensgebende) weiße Farbe. Jede der 40-80 Einzelblüten im Blütenstand bildet 3 bis 4 Samen aus, welche eiförmig bis rundlich und orangegelb sind. Die vierblättrigen Kleeblätter, die als Glücksbringer gelten, findet man bei Wildpflanzen eher selten. Allerdings gibt es mit dem „Vierblättrigen Schokoklee“ (Trifolium repens ‘Quadrifolium Purpureum’) für Garten und Balkonkasten eine gezüchtete Kultursorte, die anspruchslos zu halten und überwiegend vierblättrig ist.

Faden-Klee (Trifolium dubium)
Auch bekannt als „Kleiner Klee“ ist er in ganz Europa verbreitet. Er kommt auf Wiesen, Weiden oder im Gartenrasen vor. Sein deutscher Name bezieht sich auf die lange (fadenförmige) Achse, auf der der Blütenstand aufsitzt. Dieser besitzt die typische Form der Schmetterlingsblütler, ist gelb, verfärbt sich aber während der Fruchtreife bräunlich. Der Faden-Klee Trifolium dubium gilt als Futterpflanze und wird gerne von Insekten wie Hummeln zur Bestäubung besucht. Wer nur flüchtig hinschaut, könnte ihn mit dem Hopfen-Klee Medicago lupulina verwechseln – hier hilft eine Bestimmung mit Flora Incognita oder das Untersuchen des Blütenkelchs. Der des Faden-Klees ist kahl, der den Hopfen-Klees behaart.

Feld-Klee (Trifolium campestre)
Dieser Schmetterlingsblütler besitzt kleine, gelbliche, muschelartig gebogene Blüten. Sie werden als „Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus“ bezeichnet, da sie Bereiche haben, die ultraviolettes Licht absorbieren und solche, die es reflektieren. Dadurch wirken sie auf Bestäuber wie Honigbienen, Fliegen oder Schmetterlinge zweifarbig. Der Feld-Klee Trifolium campestre gedeiht auf sandigen, lehmigen oder steinigen Böden, sowie auf mageren Wiesen, wo er als Futterpflanze gilt. Stickstoffreichen Untergrund meidet er, so ist er eine Zeigerpflanze für stickstoffarmen Boden.

Berg-Klee (Trifolium montanum)
Der Berg-Klee Trifolium montanum kommt in ganz Europa vor, aber kann auch in große Höhen aufsteigen – was ihm seinen Namen gab. Man findet ihn beispielsweise auf der Jöchelspitze in Tirol auf 2226 m Höhe, und im Wallis in der Schweiz wurde er auf 2560 m beobachtet. Durch seine weiße bis gelblich-weiße Blütenfarbe und die typische runde Form der Blütenstände ist er leicht mit dem häufiger vorkommenden Weiß-Klee zu verwechseln. Doch der Berg-Klee wächst aufrechter und hat einen behaarten Stängel, sowie längere, lanzettliche Blätter. Auch die Standortansprüche sind unterschiedlich. Weiß-Klee ist ein Generalist, aber Berg-Klee wächst auf Halbtrocken- und Trockenrasen, an warmen Standorten mit tonig-humosen Böden.

Inkarnat-Klee (Trifolium incarnatum)
Der Inkarnat-Klee Trifolium incarnatum wird auch Italienischer Klee genannt, da sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet den Mittelmeerraum umfasst, und damit auch Italien. Heute findet man ihn aber auch in Deutschland, überwiegend in Gegenden ohne Frühjahrsfröste, da er diese nicht gut verträgt; und als beliebte Futterpflanze wird er in weiten Teilen Europas kultiviert. Die Blätter des Inkarnat-Klees sind für eine Kleeart sehr groß, aber sein wohl auffälligstes Merkmal ist seine Blütenfarbe. Die tief purpurroten Blütenköpfe, die bei dieser Art ährig langgestreckt sind, zeigen sich von Mai bis August.

Dieser Artikel wurde 2024 in der Flora-Incognita-App als Story angezeigt. In der Pflanzenbestimmungs-App findest Du jederzeit spannende Informationen zu Pflanzen, Ökologie, Artenkenntnis, sowie Tipps und Tricks zum Pflanzenbestimmen. Schau‘ doch mal rein!