Was wächst in meinem Garten? Finden Sie es heraus!
Mit diesem Projekt können Gartenfreund:innen in Braunschweig ganz einfach die Pflanzenvielfalt in Ihren Klein- oder Hausgärten erfassen und diese Daten für Forschungsfragen zur Wildbienenvielfalt und anderen Tiergruppen in der Stadt zur Verfügung stellen. Sie werden damit selbst zum/r Bürgerwissenschaftler:in und leisten einen wertvollen Beitrag zur Erforschung von Wildbienen.
Wie geht das?
Alle Gärtner:innen in Braunschweig sind eingeladen, mitzumachen! Kontaktieren Sie bitte die Projektverantwortlichen (siehe unten), um den Projektcode zu erhalten, mit dem Sie das Projekt in Ihrer Flora Incognita App freischalten können.
Fotografieren und bestimmen Sie dann alle (blühenden) Pflanzen, die auf Ihrer Kleingartenparzelle oder den Gemeinschaftsflächen (Wege, Wiesen) Ihres Vereins oder in Ihrem Hausgarten wachsen, und geben Sie der Beobachtung anschließend das Stichwort „Gartenfülle“ mit. Das wars auch schon! Jede Pflanze zählt. Eine genaue Anleitung finden Sie auch hier.
Bestimmen sie möglichst alle blühenden Pflanzen in ihrem Garten, auch Pflanzen abseits Ihrer Beete oder solche, die sie nicht angepflanzt haben. Gerade diese oftmals unscheinbaren Wildkräuter können nämlich für Wildbienen von großer Bedeutung sein.
Folgende Daten werden anonymisiert an die Projektverantwortlichen weitergegeben, ausgewertet und wissenschaftliche Fragestellungen beantwortet:
- Pflanzenart
- Standort
- Datum + Zeit
- ggf. Name des Kleingartenvereins/Parzelle
- Fotos, die bei der Bestimmung entstanden sind
Ziel:
Wir möchten ein möglichst detailliertes Bild über die Pflanzenvielfalt, die in den Kleingärten und Gärten vorkommen, erhalten. Diese Daten können dann wertvolle Hinweise auf das Potenzial, welches private Gärten für die Vielfalt von Wildbienen und anderen Tiergruppen in der Stadt besitzen, geben. Welche Wildbienenarten und andere Tierarten tatsächlich vorkommen, soll stichprobenartig in ausgewählten Gärten untersucht werden.
Hintergrund:
Klein- und Hausgärten sind „grüne Oasen“ in Städten, die sich durch eine hohe Struktur- und Pflanzenvielfalt auszeichnen und somit auch potenzielle Hotspots und Rückzugsräume für Tierarten, wie Wildbienen, darstellen können. Viele Wildbienenarten sind aufgrund fehlender Lebensräume mittlerweile gefährdet. In Gärten wachsen eine Vielzahl von Kulturpflanzen (Obstgehölze, Gemüse, Kräuter), Zier- und Wildpflanzen (Stauden, Hecken), die für Wildbienen wertvolle Nahrungsressourcen in Form von Nektar und Pollen bereitstellen können. Diese Pflanzenvielfalt ist entscheidend. Denn Wildbiene ist nicht gleich Wildbiene! Von den über 600 nachgewiesenen Arten in Deutschland sind viele Arten auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert. So nutzen z.B. – wie der deutsche Name es schon verrät – die Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) ausschließlich Lauchpflanzen (Allium) und die Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea) ausschließlich Zaunrüben (Bryonia) zur Nahrungssuche. Ohne diese Pflanzen können auch die Wildbienen nicht dauerhaft überleben.
Deshalb sind Ihre Pflanzendaten von großem Wert! Die Übersicht, welche Pflanzen in den Gärten vorkommen, sind wichtige Puzzleteile, um die Bedeutung von Klein- und Hausgärten für die urbane Wildbienenvielfalt zu untersuchen. Auf Basis dieses Ist-Zustands sollen in einem weiteren Schritt gezielte Maßnahmen zur Wildbienenförderung empfohlen und durchgeführt werden. Damit könnten die Lebensbedingungen von Wildbienen in Gärten noch weiter verbessert und die Rolle von Gärten als Refugien der Wildbienendiversität und Naturschützer hervorgehoben werden.
Aktuell ist das Projekt auf die Klein- und Hausgärten der Stadt Braunschweig begrenzt. In Zukunft ist eine Ausdehnung des Projekts auf andere Regionen denkbar, aber noch nicht geplant.
Projektverantwortlich:
Henri Greil,
BeesUp-Projekt am Julius Kühn-Institut für Bienenschutz, Braunschweig
Ansprechpartner: Felix Bossong
Kontakt bs@julius-kuehn.de